Die besten Ideen entstehen in der Küche

Unsere Räume umfassen ungefähr 420 Quadratmeter. Das Büro-Gebäude selbst ist in drei „Scheiben“ geteilt, die im inneren Körper eine Einheit bilden. Und im Mittelpunkt der Agentur, auf einem Fünftel der Gesamtfläche, befindet sich unsere große, offene und moderne Küche. Sie ist voll ausgestattet, sodass selbst ambitionierte Köchinnen und Köche nichts vermissen dürften (übrigens haben bei uns schon einige Kochprofis gearbeitet und Live-Streams für eine TV-Show produziert).

Im Laufe der Jahre ist die Küche ein zentraler Anlaufpunkt geworden. Sie bietet den Rahmen für anregende Kunden-Gespräche während des Mittagessens zwischen Workshops, für das einmal wöchentlich stattfindende Team-Frühstück oder den kurzen Plausch an der Kaffeemaschine. Ich freue mich jedes Mal, wenn ich von meinem Büro aus in die Küche schaue und die Mitarbeitenden dort quatschen, lachen und scherzen sehe, während sie gemeinsam kochen. Das hat etwas im besten Sinne „Heimeliges“. Es ist ein sympathischer, warmer Ort, obwohl die Architektur sehr puristisch gehalten ist.

Die meiste Zeit unseres bewussten Lebens verbringen wir mit Arbeit. Und auch wenn der Beruf in Zeiten des Homeoffice mehr und mehr in den eigenen vier Wänden stattfindet, sollte das Büro unbedingt ein Ort sein, den man mehrheitlich gerne aufsucht. Mehr noch: Es darf dem Zuhause in keinem Fall nachstehen. Insofern haben wir vor sechs Jahren eine richtige Entscheidung getroffen, viel Platz für eine Küche zu „verschwenden“.

Für die einen mag es dekadenter Luxus sein, sich so etwas zu leisten. Für uns steht dahinter eine Haltung und eine Überzeugung: Nur in einer kreativen und angenehmen Umgebung können Menschen beste Leistungen erbringen. Ich bin davon überzeugt, dass ein ästhetischer Ort uns bewusst oder unbewusst inspiriert. Das Denken verändert sich in unterschiedlichen Räumen.

Mit unserem Architekten Axel May (May Architektur in Köln) haben wir damals viel über Licht und Stimmung und Akustik gesprochen. Wie sollte der Klang sein? Bei uns wird nämlich sehr viel verbal kommuniziert. Wie hell muss ein Raum sein? Wie müssen Farben wirken? Wie bekommen wir, im übertragenen Sinne, Wärme ins Büro? Wie wirkt es gleichzeitig cool? Diese und viele weitere Fragen haben wir untereinander und vor allem mit dem Architekten lange diskutiert. Er war für uns ein wichtiger Begleiter in all diesen Fragestellungen.

Bis heute freuen wir uns immer auf den Erstkontakt mit neuen Kunden. Wenn sie uns im Büro besuchen, erleben sie nicht unser „Team“, sondern unseren Habitus. Sie kommen in eine transparente Wohlfühl-Atmosphäre, die frisch und zeitlos wirkt. Ich bin der Ansicht: Das sagt mehr als 1000 Worte über unsere Arbeitsweise und unsere Methodik aus.

Ich kann allen Unternehmerinnen und Unternehmer nur empfehlen, sich mit dem Büro immer wieder zu beschäftigen: Wofür brauche ich das Büro? Was muss das Büro eigentlich leisten – heute, in fünf Jahren, in zehn Jahren? Was möchten eigentlich meine Mitarbeiter im Büro? Was sind die Ansprüche an die Räumlichkeiten? Eine intensive Auseinandersetzung fördert die erstaunlichsten Antworten zutage.

Seit neuestem beraten wir manche Kundinnen und Kunden sogar in Gestaltungs- und Konzeptionsfragen zum Büro. Natürlich sind wir kein Architekturbüro, haben aber als Designerinnen und Designer eine große Erfahrung im Bereich Wirkung und angewandte Gestaltung. Wir sind gut darin, Marken im Raum erkennbar zum machen. Ein wichtiger Punkt in diesem Zusammenhang ist das „Zurechtfinden“ in größeren Gebäuden – Stichwort „Leitsystem-Entwicklung“. Unsere Agentur versteht sich als Sparringspartner, der gemeinsam mit Spezialistinnen und Spezialisten für Architektur, Licht- und Akustikplanung sowie Inneneinrichtung individuelle und effektive Büros entwickeln kann. Ich glaube daran, dass die intensive Zusammenarbeit dieser Disziplinen jedes Büro besser macht.