„Das Malen liebte ich schon als kleiner Öcher Jong.“

arndtteunissen-Mitarbeiter Julio beim Arbeiten am Rechner

23.7.2018

Julio ist 14, als er und seine Familie von Aachen zurück zu den Wurzeln nach Brasilien ziehen. Doch seine Leidenschaft für kreative Dinge lässt er nicht zurück. Mit dem Ergebnis, dass arndtteunissen heute um einen talentierten Junior Art Director reicher ist.

arndtteunissen: Kreativität wurde dir scheinbar in die Wiege gelegt. War dir also schon immer klar, dass du deinen Beruf darauf ausrichten möchtest?
Julio: Ich war schon immer gern kreativ, vor allem im Malen und Zeichnen ging ich schon als kleiner Öcher Jong (Aachener Junge) besonders auf. Über die Jahre hat sich mein Interesse dann immer weiterentwickelt. Nach unserem Umzug nach Brasilien musste ich mich jedoch kurzzeitig neu sortieren. Denn meine Mutter ist dort geboren, ich aber bin mit meinen Geschwistern in Deutschland aufgewachsen. Die südamerikanische Sonne und das Meer sind großartig, die Realität ist aber einfach eine ganz andere. So kam es, dass ich mich zunächst für ein IT-Studium entschied. 

Wie lange hat du in diesem Bereich studiert?
Mir war tatsächlich schon im zweiten Semester klar, dass das nichts für mich ist. Durch Zufall kam ich dann mit einem Kollegen ins Gespräch, da er sah, wie ich während der Vorlesungen immer zeichnete. Er erzählte mir vom Design-Studium an der AESO in Olinda. Das habe ich mir gleich angeschaut und kann sagen: Es war Liebe auf den ersten Blick. Ich begann also ein Studium in Grafikdesign. 

Das du mit einer interessanten Arbeit abgeschlossen hast …
Oh ja! Es ging um das Branding und das Corporate Design eines fiktiven Onlineshops aus der Fashion-Branche. Das passte perfekt, denn ich illustriere ja gerne und konnte so neben der Gestaltung des Shops sogar die Motive für die angebotenen Produkte selbst zeichnen. 

Und wohin ging es dann nach der Uni für dich?
Schon während meines Studiums jobbte ich bei der größten lokalen Werbeagentur „Ampla“ und wurde dort nach meinem Abschluss direkt fest eingestellt. Ich gehörte zum Digitalteam, das sich viel mit dem Thema Social Media auseinandersetzte. Unser Alltag war das Planen und Gestalten von Kampagnen und User Interfaces. Es machte mir sehr viel Spaß Design, Illustration und Motion zusammenzubringen.

Was hast du aus deinen Jobs in Brasilien mitgenommen?
Es ist einfach eine ganz andere Kultur. Dementsprechend gibt es auch andere Einschränkungen. Und die sind so verschieden, dass Geschicklichkeit bei der Arbeit häufig eine entscheidende Rolle einnahm. Das hat natürlich die Kreativität nicht nur gefordert, sondern vor allem gefördert. So konnte ich jede Menge Erfahrungen sammeln. 

Bis du etwas verändern wolltest?
Irgendwann hatte ich den Drang, mich weiterzuentwickeln. Ich arbeitete ja aber schon in der größten Agentur des Nordostens, sodass es nicht mehr viele Möglichkeiten gab etwas dazuzulernen. Ich versuchte es also erst als Freelancer, merkte jedoch schnell, dass ich lieber wieder fest in einem Team arbeiten wollte. Und fing an zu planen.

Deinen Umzug nach Düsseldorf?
(lacht) Das nicht direkt. Sao Paulo oder Rio standen auch ganz oben auf der Liste. Dennoch habe ich mich dann für Deutschland entschieden. In Aachen und Düsseldorf habe ich nämlich noch Familie. Es fühlt sich einfach gut an, wieder in der Heimat zu sein. Und es ist außerdem eine spannende Herausforderung, hier nach 14 Jahren sein eigenes Leben zu starten und dabei viele neue Erfahrungen zu machen.

Wir sind sehr froh, dass Julio uns nun mit seiner Kreativität bereichert. Und ab und zu auch mit leckeren Brigadeiros.